Gibt es Förderprogramme, die Produktionsgebühren bei Verlagen zu bezahlen speziell um Monographien OA zu machen?

Ich bin dabei, eine Monographie zu veröffentlichen und würde mich gerne speziell um Gelder für eine OA-Publikation bewerben. Meine Frage ist, ob es neben Universitäten und nationalen Förderern noch Stiftungen oder EU-Organisationen gibt, bei denen ein Zuschuss für eine OA-Veröffentlichung von Monographien möglich ist. Jeder sachdienlicher Hinweis ist willkommen!

Der konkrete Fall: Das Manuskript meines ersten Buchs wurde bei einem renommierten Universitätsverlag im Peer-Review-Verfahren positiv befunden und ich will es in den kommenden Monaten in überarbeiteter Form einreichen. Es wird dann noch einmal den Gutachter_innen vorgelegt und würde dann voraussichtlich recht schnell in die Produktion gehen. Um die Zugangshürden für mein Buch niedrig zu halten, würde ich gerne von der Möglichkeit Gebrauch machen, das Buch in OA zu publizieren. In dem Fall wäre es frei über dem Server des Verlags herunterzuladen; Druckausgaben z.B. für Bibliotheken wären als Print on demand möglich. Um die Produktionskosten abzudecken, verlangt der Verlag ca. 10.000€ (:unamused:). Von meiner Institution (Uni Wien) gibt es leider bisher keine Zuschüsse für die OA-Veröffentlichung von Monographien, deshalb scheint für mich nur das Programm "Selbstständige Publikationen” des österreichischen FWF in Betracht zu kommen. Hierfür kann aber nur das druckreife Manuskript in Betracht gezogen werden, also nachdem das Lektorat des Verlags geschehen ist, und dann müsste ich ca. 6 Monate auf eine Entscheidung warten, die natürlich auch negativ ausfallen kann. Das lässt sich mit dem Produktionsprozess beim Verlag nur schwer koordinieren bzw. würde die Publikation herauszögern.

Hallo Herr Felten,
leider sind mir bisher keine europäischen Fördermöglichkeiten bekannt. Es ist wirklich schade, dass die VÖ einer OA-Monographie so schwierig erscheint. Ein Hinweis, den ich Ihnen vielleicht mit auf den Weg geben kann, ist die neue Kommunikationsplattform: https://hcommons.org/groups/open-access-books-network/
(Pierre Mounier benannte diese auf den OA-Tagen 2020).
Alles Gute und lassen Sie uns gerne wissen, wie und wo Sie Ihre Arbeit platzieren konnten.

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Für Deutsche Wissenschaftler:

Der OA Books Toolkit hat eine Liste mit Fördermöglichkeiten.

Ganz herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten!

Ich habe mir die genannten Ressourcen angesehen und habe leider trotzdem keine weitere Organisation gefunden, die in Frage kommt. Sobald ich eine Lösung finde, werde ich sie gerne teilen. Notfalls ist es eben der FWF.

Ich weiß nicht ob es hilft, aber Wien hat gerade einen neuen Open Access Bücherverlag bekommen. https://ceupress.com

Für Deutsche Wissenschaftler:
12_21_de.pdf

@VictorVenema @sebastianfelten: Einzelpersonen können sich für das Förderprogramm ‚Open-Access-Publikationskosten‘ der DFG nicht bewerben. Antragsberechtigt sind nur deutsche Forschungseinrichtungen. Die Mittel dienen den Einrichtungen dann zum Aufbau von Publikationsfonds für Open-Access-Publikationen, die wiederum den Wissenschaftler:innen der einzelnen Einrichtungen zur Verfügung stehen.

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Danke für den Hinweis! Aus Österreich könnte ich leider ohnehin nicht bei der DFG beantragen.

Das ist gut zu wissen, danke! Es wäre inopportun, mein Manuskript nach der Begutachtung noch zurückzuziehen, aber für künftige Projekte werde ich CEUPress auf dem Schirm behalten.