Liebe Kolleg*innen,
wie gehen Sie im Rahmen der Zweitveröffentlichung mit Supplementary Materials um, wenn diese – ggf. gesondert unter einem eigenen DOI – ebenfalls über den Verlag bereitgestellt werden, bei dem der Artikel veröffentlicht wurde? Bislang sind uns in diesem Zusammenhang zwei Fälle begegnet:
a. Artikel und Supplementary Material liegen unter demselben DOI hinter einer Paywall.
b. Der Artikel selbst liegt zwar hinter einer Paywall; das Supplementary Material hingegen wird vom Verlag über einen eigenen DOI sofort frei verfügbar angeboten. In meinem Beispiel befindet sich bei dem frei verfügbaren Supplementary Material jedoch noch der folgende Hinweis des Verlags: „The content should not be reused without permission from the author and [publisher].” (Eine explizite Anfrage unsererseits beim Verlag hierzu wurde leider noch nicht beantwortet.)
Grundsätzlich tendieren wir dazu, das Supplementary Material immer als Teil des wissenschaftlichen Beitrags insgesamt anzusehen, womit u. E. eine Anwendung von § 38 Abs. 4 (und ggf. der Verlagspolicies) möglich wäre.
Auf den Webseiten der meisten Verlage ist hierzu leider wenig oder nichts zu finden. Wir wurden jedoch über eine Mailingliste, in der wir unsere Frage bereits stellten, darauf aufmerksam gemacht, dass im Falle des Verlages Elsevier die Autor*innen dem Verlag laut Standardvertrag (siehe https://www.elsevier.com/about/policies/copyright unter „publishing agreement“ – derzeit führt der Link auf der Seite leider zu einer Fehlermeldung; habe ich dem Verlag gemeldet) nur einfache, zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechte an Supplementary Materials übertragen. Damit wäre eine Zweitveröffentlichung über unser Repositorium bei Supplementary Materials von Elsevier-Publikationen wohl unproblematisch. Es bliebe jedoch die Frage, ob dieses dann unter derselben Lizenz wie der Text selbst zweitveröffentlicht werden könnte?
Natürlich gäbe es im Falle der auf den Verlagswebseiten frei zur Verfügung stehenden Supplementary Materials (siehe b.) auch die Möglichkeit der bloßen Verlinkung, z. B. vom Titelblatt des Postprints unterhalb des Zitationshinweises. Dies erscheint uns aber aus Gründen der Nachhaltigkeit weniger geeignet, so dass wir überlegen, die Materialien ebenfalls in unser Repositorium zu übernehmen und dort mit dem Text gemeinsam dauerhaft zugänglich zu machen.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie hierzu Ihre Erfahrungen oder Überlegungen mit mir teilen könnten und danke Ihnen für Ihre Antworten!
Beste Grüße aus Berlin
Katja Seehaus
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung / Max Planck Institute for Human Development
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